Pemberton nach Albany

Da der Regen am Montagnachmittag (30.04.) in Pemberton nicht aufhören wollte, fiel die geplante Besteigung des »Gloucester Tree«, an dem man bis in eine Höhe von 58 m hochklettern kann, leider flach. Dafür fand ich mit dem etwas abseits gelegenen »Holysmoke Café« ein wunderschönes und gutes Café, in dem sich die Zeit auch gut verbringen ließ. Die Temperaturen fielen hier übrigens in der Nacht nun ganz schön ab, so dass ich zum ersten Mal froh um meine Heizung war – nachdem ich die ersten beiden Nächte noch bei geöffnetem Dachfenster schlafen konnte.

Am Dienstagmorgen (01.05.) ging es dann auch schon weiter in den »D’Entrecasteaux National Park«. Auf dem Weg nach »Windy Harbour« war mein erster Halt am »Mount Chudalup«, einem 187 m hohen Granit-Aufschluss. Der kurze Aufstieg führte mich durch Karri- und Marri-Wälder bis hinauf zum Gipfel, der einem einen hervorragenden Rundblick auf die Wald- und Heidelandschaft sowie die Küstenlinie des Nationalparks bietet. Oder anders gesagt: viel Belohnung für wenig Aufwand 😉 Am Parkplatz beim »Cathedral Rock« ging es dann für einige Kilometer zu Fuß entlang der Küsten- und Dünenlandschaft des Nationalparks (my tour on Komoot), vorbei am »Natures Window« (einer natürlichen Kalksteinbrücke, durch die man einen etwas anderen, einzigartigen Blick auf den darunterliegenden Ozean hat) bis zum »Tookulup Lookout«. Hier soll angeblich ein guter Ort sein, um Wale und Delphine zu sehen – ich hatte aber leider kein Glück am heutigen Tag.

Ein weiteres Ziele am späten Nachmittag war eine Wanderung im »Walepole-Nornalup National Park« zum »Mt Clare« und auf dem Rückweg vorbei am »Deep River« (my tour on Komoot). Hier nahm ich zum ersten Mal die seltsamen »Tingle-Trees« wahr. Dabei handelt es sich um eine Eukalyptusart, die wohl nur in diesem Gebiet vorkommt und deren Baumstamm teilweise hohl und offen ist. Dieses Phänomen wird durch Krankheiten und Waldbrände verursacht, stört diese Art aber nicht daran, weiter zu wachsen. Es gibt Bäume dieser Art, die schon weit über 300 Jahre alt sind (davon später mehr). Übernachtet habe ich heute auf dem wunderschönen »Coalmine Beach Holiday Park«.

Am darauffolgenden Tag (02.05.) machte ich mich früh auf den Weg. Als erstes fuhr ich zum ganz in der Nähe stehenden »Giant Tingle Tree« (Eucalyptus jacksonii) – mit seinen geschätzt mehr als 300 Jahren ist er einer der ältesten »Tingle-Trees« und hat schon etliche Waldbrände überlebt. Und er wird wohl noch weiter wachsen, denn diese Baumart kann mehr als 400 Jahre lang wachsen und eine Höhe von circa 75 m erreichen. Zum Abschluss meiner Reise durch das Gebiet der Baumriesen, spazierte ich im »Valley of the Giants« auf dem »Tree-Top-Walk« in bis zu 40 m Höhe durch die Baumkronen. Den Wald mal aus der Perspektive eines Vogels sehen – eine tolle Touristen-Attraktion.

Weiter ging es danach in den »William Bay National Park« zum »Green Pool« und den »Elephant Rocks«. Dort war es bereits so windig, dass ich mehrere Male die Linse meiner Kamera reinigen musste, da der Wind direkt aus der Richtung des Meeres kam. Diese starken Winde machten mein nächstes Ziel einige Kilometer weiter im »Torndirrup National Park« nahe Albany zu einem unvergesslichen Ereignis. »The Gap«: Hier schlagen die Wellen des Südlichen Ozeans in einer Lücke in den Klippen gegen den Fels, wodurch das wild aufspritzende Wasser meterhoch über die Felskanten spritzt. Das alleine wäre schon Highlight genug gewesen, aber man kann dank einer gebauten Plattform quasi über dieser Lücke stehen und die Geschehnisse von oben bzw. hinten beobachten. Einfach sagenhaft! Bei diesem ganzen Spektakel geht dann fast unter, dass die Natur nur wenige Meter entfernt von diesem Ereignis eine weitere natürliche Felsbrücke geschaffen hat, die nicht weniger interessant und atemberaubend ist. Man verlässt diesen Ort definitiv voller Glückshormone 🙂

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Green Pool
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Elephant Rocks
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Elephant Rocks
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Natural Bridge
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The Gap
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Natural Bridge

Albany selbst habe ich mir dann gar nicht näher angesehen, da ich mich spontan dazu entschieden habe, direkt weiter gen Norden zu fahren und mir einen Zeltplatz im »Porongurup National Park« gesucht habe. Bei den ganzen Naturschauspielen war mir irgendwie nicht nach Stadt zu Mute.

2 Antworten auf “Pemberton nach Albany”

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